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Clara Held-Marbach *1824 †1893 1 - / Gedichte Liebe2 - / Liebe Gedicht3 - / Liebe Vers4 - / Liebe Reim5 - / Reim Liebe6 - / Lyrik Liebe7 - / Liebe Lyrik8 - / Poesie Liebe


Bei Dir

Des Winters Sturm ich nimmer acht',
Wie er auch braust in dunkler Nacht,
Wie dicht in Flocken fällt der Schnee -
Was thut's, wenn ich mit Dir nur geh!

Kein Stern am dunklen Himmel blinkt,
Im tiefen Schnee mein Fuß versinkt; -
Was kümmert mich der Sturm und Schnee,
Wenn ich an Deiner Seite geh'.

Wie eisig kalt die Luft auch weht,
Kein Mensch den stillen Pfad noch geht; -
Mir kommt nicht Furcht und Angst in Sinn,
Wenn ich bei Dir, bei Dir nur bin.

Und ist's daheim auch warm und licht,
Ruft tausendstimmig auch die Pflicht, -
Ich kann nicht hin, o laß mich hier,
's ist nirgend schöner als bei Dir!

Hörst Du sie zischeln Bas' und Muhm'?
Sie sind so streng', das ist ihr Ruhm, -
Sie hätten gern mein Glück verwehrt -
Weil Keiner liebend sie begehrt.

Wie scharf die Luft und Lästerzung',
O laß uns in der Dämmerung,
Laß wandeln uns in Sturmesweh'n
Und selig Aug' in Auge seh'n.



Allem Trotz

Und ob uns in Fesseln Tyrannen zwingen,
Und wenn wir im Strudel untergingen,
Und wenn wir auf ewig wären verloren:
Ich hab' Dich erkoren!

Und ob uns der Hohn einer Welt verfolge,
An unserm Himmel Wolke auf Wolke
Thürmen sich möge mit düsterm Schweigen -
Ich bleib' Dein eigen!

Und mag auch kein Mensch eine Thräne uns zollen,
Mag Blitz uns zerschmettern, Donner uns grollen
Mag uns kein Trost, keine Hülfe laben:
Ich muß Dich haben!



Gewißheit

Ich weiß, daß mein Geliebter bald
Mir freudig naht, mit eil'gem Fuße, -
Schon hör' ich, wie die Glock' erschallt,
Entgegen flieg' ich seinem Gruße.
Ich weiß, für mich erglänzt sein Blick,
Und mir die süßen Lippen blühen, -
Und dankbar preis' ich mein Geschick,
Das solche Flammen ließ erglühen.

Doch nicht allein, daß er den Pfad
Zu mir gesucht in manchen Stunden, -
Daß er sich liebend mir genaht,
Daß er sein Glück in mir gefunden;
Daß gern er lauschet meinem Lied
Und seinen trüben Melodien, -
Nur das erhellet mein Gemüth
Läßt mich in Seligkeit erglühen.

Und Alles tragen will ich gern,
Und Schweres will ich fürder leiden:
So lang' ich seines Glückes Stern
Soll Nichts mehr unsre Herzen scheiden.
Bis einst die Fesseln sind gesprengt,
Der dichte Wolkenflor zerrissen,
Der uns der Sonne Glanz verdrängt:
Bis wir uns ganz zu eigen wissen!



Erkenntniß

Seit ich in's Auge Dir geseh'n,
Lernt' ich der Vögel Sang versteh'n;
Im Lied der holden Nachtigall
Hört' ich noch mehr, als süßen Schall.

Seit ich geküsset deinen Mund,
Ward mir manch' wunderbare Kund',
Von dem, was Blum' zur Blume spricht,
Was aus des Mondes Glanze bricht.

Erkannt hab' ich des Lebens Gut,
Seit ich an Deiner Brust geruht;
Was sonst mir unverständlich war,
Das macht mir Deine Liebe klar.
Ob ich beseligt aufwärts schaue

Ob ich beseligt aufwärts schaue
Nach jenem ew'gen Sternenzelt;
Ob in Dein Aug' ich seh', das blaue,
Das mir so innig wohlgefällt;
Es bleibt sich gleich; ein süß' Empfinden
Durchschauert bebend meine Brust,
Die Bangigkeit, die Zweifel schwinden
Und wandeln sich in reinste Lust.
Es bleibt sich gleich, es bleibt sich gleich,
Ich bin so glücklich, sangesreich!

Ob demuthsvoll auf's Knie ich sinke,
Und meinen Dank dem Schöpfer weih'; -
Ob Deinen Athem selig trinke
Und Deiner Liebe mich erfreu'; -
Es ist dasselbe Herzensschlagen,
Das mich empor zur Höhe zieht,
Ich fühl' ein neues Leben tagen,
Wenn mich Begeisterung durchglüht;
Es jubelt meiner Lieder Schall:
Gott offenbart sich überall!



Wie hell auch strahlt der Sonne Glanz

Wie hell auch strahlt der Sonne Glanz,
Wie schimmernd bunt des Frühlings Kranz,
Wie lieblich blinkt der Sterne Schein, -
Für mich liegt aller Glanz allein
In Deinen blauen Augen!

Wie süß erklingt der Vögel Lied,
Wie Orgelklang in's Herz mir zieht,
Wie sehr Musik mich auch erquickt, -
Am meisten hat mich stets entzückt
Der Ton von Deiner Stimme!

Wie Mitleid auch mein Herz erregt,
Wie Freundschaft innig es bewegt,
Wie fest mich hält manch' Liebesband, -
Doch keines je so süß ich fand
Als Deine, Deine Liebe!



Deiner Worte Wirkung

Du sagst, wie Du so warm, so tief
Mich liebst mit ganzer Seele, -
Und Alles wacht, was dämmernd schlief,
Und Nichts ich Dir verhehle.

Du sagst, wie Du so einsam bist,
So ganz und gar verlassen, -
Und schnell mein Auge überfließt,
Die Wangen jäh erblassen.

Du sagst, nur der Gedanke noch
Kann mir mein Leid versüßen,
Läßt tragen mich mein hartes Joch -
Dein Herz ganz mein zu wissen.

Und ach, wie lausch' ich still beglückt
Solch schmerzlich süßen Tönen,
Und was auch Dich und mich bedrückt -
Solch Wort muß es versöhnen.

So liegt mein Weh', mein Stolz und Glück
Allein in Deiner Liebe,
Du einzig hellest meinen Blick,
Du einzig machst ihn trübe.

Es dreht sich Alles Sternen gleich,
Um Dich, Du lichte Sonne;
Du herrschst in Deinem Königreich:
Dein Lächeln - meine Wonne;

Dein Blick mein Licht; nach Deiner Näh'
Des Herzens ganzes Sehnen,
Die Wolken Deiner Stirn - mein Weh',
Dein Kummer - meine Thränen.

Was sonst ich noch an Freud' und Leid
Auf meinem Pfad mag finden, -
Es muß vor solcher Seligkeit
Vor solchem Weh' verschwinden.



Warum ich Dich liebe?

Nicht weil Du schön bist, lieb' ich Dich,
Nicht weil Du lang' durch stummen Gruß
Um mich geworben inniglich, -
Nicht weil ich will - nur weil ich muß.

Nicht weil Du huld'gend mir genaht,
Weil einst Dein Aug' im Thränenguß
Betheurungsvoll um Liebe bat, -
Nicht weil Du's willst, nur weil ich muß.

Nicht etwa weil mir's so gefällt,
Zu scheuchen Langweil' und Verdruß; -
Gar manches Glück ward mir vergällt -
Weil ich Dich eben lieben muß.

Vergessen hätt' ich längst Dich gern,
Ich faßte oft schon den Entschluß; -
Vergeblich ist's, Du bleibst der Stern,
Nach dem ich ewig schauen muß.

Nicht weil Dein Wort so schmeichelnd klingt,
Weil meinen Schritten folgt Dein Fuß, -
Nur weil mein eignes Herz mich zwingt,
Ich lieb' Dich einzig weil ich muß.

Nicht weil Dein Blick so strahlend glänzt,
Nicht weil so flammend heiß Dein Kuß
Den Becher süßer Lust kredenzt, -
Nicht weil ich will - nur weil ich muß!


















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