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Anna Ritter *1865 †1921 1 - / Liebe Verse2 - / Liebes Lyrik3 - / Liebes Texte4 - / Liebes Vers5 - / Liebes Reim


Ein Stündchen lang

Ich hab' an seiner Brust geruht,
In seinen Armen schlief ich ein,
Und kreuzt er nimmer meinen Weg -
Er war doch eine Stunde mein!

Und wenn ich dieser Stunde Glück
Mit meinem Leben zahlen müßt',
Ich ginge lächelnd in den Tod -
Er hat mich einmal doch geküßt!



Wie ein Rausch...

Wie ein Rausch ist deine Liebe,
Deine Küsse wie der Wein -
Trank ich mich an deinen Lippen
Selig satt, so schlaf ich ein.

Und dein Arm ist meine Wiege,
Heimlich singst du mir ein Lied,
Daß ein Glanz von Glück und Liebe
Noch durch meine Träume zieht.



Vergebliches Warten

Hast den Weg doch sonst gefunden,
War das Dunkel noch so dicht,
Ruhlos schweifen meine Blicke:
Warum, warum kommst du nicht?

Glühend nickt die Ros' am Zaune,
In den Ulmen raunt es sacht,
Und verirrte Mondenstrahlen
Wandern suchend durch die Nacht.

Komm und laß uns Küsse tauschen,
Keiner sieht uns, Keiner hört,
Nur des Käuzchens scheue Seele
Hat die Sehnsucht aufgestört.

Mit gespreizten Flügeln schwebt es
Lautlos durch den schwülen Wald,
In den Garten lausch' ich nieder,
Ob im Kies dein' Schritt erschallt,

Durch die tiefen Schatten wink' ich
Mit der blaß geword'nen Hand,
Müde, duftbetäubte Blüthen
Streu ich über mein Gewand,

Meine beiden Arme breit ich
Nach dir aus in stummer Qual.
Doch kein Engel der Erlösung
Schreitet tröstend durch das Thal.



Schatten

Wie ging der Tag so hell zur Höhe,
Wie ruht er nun so müde aus!
Sein letzter Blick, sein letztes Leuchten
Umfängt mein grünumsponnen Haus.

Die Glocken heben an zu singen,
Sie haben heut' so wehen Klang!
Ich lehn' am Fenster, blaß und zitternd,
Und schau dir nach, den Weg entlang.

Dort an der Steinbank bleibst du stehen -
Ich weiß, woran dein Herze denkt!
Du träumst von einem Frühlingsabend,
Da wir den Schritt hierher gelenkt.

Die Lerche sang, die Veilchen blühten,
Du legtest still den Arm um mich,
Wir hatten Beide heimgefunden,
In sel'gem Frieden küßt ich dich!...

Geh' weiter! Reiß den Schritt vom Boden,
Wirf ab der alten Träume Last,
Du willst so gern es ja vergessen,
Daß du mich einst umfangen hast.

Du schwindest mir... der Weg geht nieder,
Die Stätte, da du stand'st, ist leer,
Mein bischen Glück trägst du im Ranzen -
Weiß Gott, es drückt nicht allzu schwer.
Waldwege

Ich ging denselben Waldweg heut',
Den ich mit dir, mein Lieb, gegangen,
Als über uns, im jungen Grün,
Die ersten Frühlingslieder klangen.

Wir sprachen kaum, doch jeder Blick,
Ein Werben war's, ein heimlich Bitten,
Und zwischen uns, auf schmalem Pfad,
Ist still die Liebe hingeschritten.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Wie liegt der Tag so weit, so weit!
Das grüne Laub giebt tiefen Schatten,
Die Vögel tragen schon zu Nest,
Die damals hell gesungen hatten.

Ich war allein heut' und mein Herz
Erzitterte in bangem Lauschen,
Mir war's, als kläng dein "Lebewohl"
Noch einmal durch der Zweige Rauschen.



Traumglück

Und wenn du schläfst und träumst von mir
Dann komm ich still gegangen
Und leg' mein weinendes Gesicht
An deine braunen Wangen.

Und nehme scheu dein schlafend Haupt
In meine beiden Hände
Und denk, wir wären beide todt,
Und Alles wär' zu Ende.

Die Ahnung meiner Nähe hebt
Dir wohl die trunk'nen Lider,
Ich aber küsse sie dir zu
Und gehe heimlich wieder.

Und wenn du morgens dann erwachst,
Liegt wohl ein blasser Schimmer
Von Traumglück und verweinter Lust
Noch über deinem Zimmer.



In verschwiegener Nacht

In verschwiegener Nacht
Hab' ich deiner gedacht
Und mit sehnendem Gruß
Dich gegrüßet.

Hab' geweint und gelacht
In der heimlichen Nacht
Und mit seligem Kuß
Dich geküsset.

Als das Morgenlicht kam
Und die Träume mir nahm,
Hab' ich einsam die Wonne
Gebüßet.



Das hat die Sommernacht gethan

Die Nacht ist keines Menschen Freund -
Was flüsterst du von Treue?
Der Mond erblaßt, der Morgen graut...
Am Bette sitzt die Reue.

Die Reue ist ein häßlich Weib
Und möcht' mich wohl verderben -
Reiß mir das Herz nicht aus dem Leib,
Ich will ja noch nicht sterben.

Mein Blut so heiß, dein Mund so süß...
O Gott, wie kannst du küssen! -
Das hat die Sommernacht gethan,
Daß wir versinken müssen.


















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